2.2. Lernziele und Struktur#

Die Entwicklung von QUADRIGA OERs folgt dem Prinzip des “Constructive Alignment”, bei dem Lernziele, Lernaktivitäten und Assessment aufeinander abgestimmt werden. Dieser Ansatz beginnt mit der Festlegung von Lernzielen und geht schrittweise zu Assessment und Lernaktivitäten über.

2.2.1. Hierarchische Strukturierung von Lernzielen und OER-Inhalten#

Lernziele werden in QUADRIGA hierarchisch strukturiert und prägen direkt die Struktur der Lernmaterialien:

Groblernziele und Kapitel#

Groblernziele definieren übergeordnete Ziele und geben an, welche Fertigkeiten und Kenntnisse im Rahmen einer Fallstudie vermittelt werden sollen. Pro Fallstudie werden ca. drei Groblernziele definiert (Einleitungs- und Abschlusskapitel werden nicht mitgezählt), die jeweils ein bis mehrere Stunden Lernmaterial umfassen können.

Beispiel: “Nach Abschluss der OER-Gruppe sind die Lernenden in der Lage, Methoden der Homogenisierung von Textdaten unter Zuhilfenahme von Jupyter Notebooks anzuwenden und die Qualität der Datensammlung anhand eines Samples zu bewerten.”

In der Struktur eines interaktives Lehrbuchs entspricht jedes Groblernziel einem Kapitel. Dadurch können Lernende gezielt die für sie relevanten Kompetenzbereiche auswählen und bearbeiten.

Feinlernziele und Abschnitte#

Jedes Groblernziel wird in mehrere Feinlernziele unterteilt, die konkrete Zwischenschritte auf dem Weg zum Groblernziel darstellen. Feinlernziele umfassen in der Regel einen Lernaufwand von mehreren Minuten bis zu einer Stunde.

Beispiel: “Die Lernenden können die Grundprinzipien und den Workflow einer OCR-Pipeline erläutern. Sie können erklären, wie Bilder und PDF-Dokumente in bearbeitbare Textformate umgewandelt werden.”

Jedem Feinlernziel entspricht ein Abschnitt im jeweiligen Kapitel des interaktives Lehrbuchs. Diese Abschnitte beginnen stets mit dem Feinlernziel, damit die Lernenden genau wissen, welche Kompetenzen sie erwerben werden. Feinlernziele werden nach dem ABCD-Ansatz formuliert:

Audience (Zielgruppe): Wer soll lernen? Behavior (Verhalten): Was sollen die Lernenden können? Condition (Bedingung): Unter welchen Umständen? Degree (Grad): Mit welchem Grad an Kompetenz?

Bei der Entwicklung der Lernziele wird die Bloom’sche Taxonomie angewendet, die eine klare, strukturierte Definition und eine angemessene Abfolge der Lernziele ermöglicht. Lernziele werden in kognitive und affektive Dimensionen unterteilt:

Kognitive Lernziele: Fokus auf Denken, Wissen und Erkenntnisse Affektive Lernziele: Fokus auf Gefühle, Motivationen und Einstellungen (z.B. Stärkung des ethischen Bewusstseins im Umgang mit Daten)

2.2.2. Fallstudien entlang des Datenlebenszyklus#

Die Entwicklung der Lernziele wird durch die sequenzielle Struktur der empirischen Schritte/Aufgaben der Fallstudie geleitet. Diese Schritte orientieren sich am Datenlebenszyklus und bilden die Struktur für die Bildungsangebote. Jede Fallstudie wird in empirische Schritte unterteilt, die:

dem Datenlebenszyklus folgen den strukturellen Rahmen für Lehrmaterialien bilden den einzelnen Kapiteln im interaktives Lehrbuch entsprechen

Durch diese konsequente Strukturierung entlang von Grob- und Feinlernzielen wird sichergestellt, dass die Lernenden genau wissen, welche Kompetenzen sie erwerben, und die Inhalte gezielt nach ihren Bedürfnissen auswählen können.