Operationalisierung

2.2. Operationalisierung#

Die im vorherigen Abschnitt entwickelte Forschungsfrage zielt darauf, das Engagement der Berliner:innen in Bezug auf das Gießverhalten zu messen. Um eine solche Messung möglich zu machen, muss zunächst eine Operationalisierung der Forschungsfrage erfolgen. “Operationalisierung bezeichnet den Prozess, ein Erkennungs- oder Messverfahren für ein theoretisches Konzept zu entwickeln.” [].

Für die Operationalisierung der Forschungsfrage müssen insbesondere zwei Fragen adressiert werden:

  • Was ist Engagement in unserem Fall?

  • Wie kann dieses gemessen werden?

Entlang dieser beiden Fragen kommen wir zur folgenden Operationalisierung:

Operationalisierung

Als Engagement der Berliner:innen sollen in unserer Fallstudie die Bewässerungsdaten des Projektes “Gieß den Kiez” gelten. Wir messen das Gießverhalten, indem wir ermitteln, in welchem Berliner Bezirk Bäume am häufigsten gegossen werden. Ein besonders hohes Engagement läge demnach dann vor, wenn wir in einzelnen Bezirken ein vermehrtes Gießverhalten feststellen können.

Diese Operationalisierung ist wie jede wissenschaftliche Operationalisierung diskutabel. ~~Sie folgt dabei einem quantitativen Methodenparadigma. Und sie wählt mit der Worthäufigkeit einen einfachen Indikator für das zu messende Phänomen. Die Operationalisierung wird zudem weitere Einschränkungen erfahren müssen, etwa was das Korpus der Analysen betrifft, das mit der Formulierung “Texte in Berliner Tageszeitungen” derzeit sowohl zu unscharf angegeben ist als auch viel zu groß wäre.~~

Die Reflektion der Grenzen und Beschränkungen, die mit der eigenen Operationalisierung einhergehen, ist essentieller Bestandteil von Digital Humanities-Projekten. Wir werden in der abschließenden Reflexion darauf zurückkommen.

2.2.1. Bibliographie#

Jede Operationalisierung hat Grenzen und unterliegt damit gewissen Einschränkungen. Auf diese werden wir in der abschließenden Reflexion eingehen.

Zur Reflexion: Am Ende muss da logischerweise herauskommen, dass Daten zum Bewässerungsverhalten nur von den Bürger:innen selbst stammen können, da diese Werte nicht öffentlich erhoben werden können. Auch die “Selbstauskunft” ist keine verlässliche Größe, aber in diesem Fall die einzige, mit der man arbeiten kann. Daher müsste ein Dashboard über die Funktion verfügen, eine selbst gegossene Wassermenge eintragen zu können. Dies ist der Fall bei Gieß den Kiez, ein Projekt des CityLab Berlin, das uns zu unserer Fallstudie inspiriert hat.