5. Zusammenfassung und Reflexion#
Leitfrage: Wie stark engagieren sich die Berliner für ihr Bäume in ihrer Stadt? / Wo ist das höchste Bürgerengagement?
Die höchste Beteiligung am Gießen von Stadtbäumen wurde im Bezirk Mitte festgestellt. Es folgt Tempelhof-Schöneberg mit der zweithöchsten Beteiligung. Charlottenburg-Wilmersdorf belegt den dritten Platz hinsichtlich des bürgerschaftlichen Engagements.
Bezieht man jedoch das Verhältnis zwischen Bewässerungsmenge/Anzahl der Bäume im Bezirk, ergibt sich ein differenziertes Bild:
Friedrichshain-Kreuzberg weist hier das höchste Gießvolumen pro Baum auf.
Mitte folgt auf dem zweiten Platz.
Tempelhof-Schöneberg rangiert an dritter Stelle.
Beeinflusst die Infrastruktur das Gießverhalten?
Im Hinblick auf die Pumpendichte lässt sich folgendes feststellen:
Mitte verfügt über die höchste Anzahl funktionstüchtiger Pumpen.
Tempelhof-Schöneberg folgt auf Platz zwei.
Neukölln belegt den dritten Platz, nicht – wie beim Engagement – Charlottenburg-Wilmersdorf.
Allerdings lässt sich kein Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Pumpen und dem tatsächlichen Gießverhalten feststellen, da nicht klar ist, ob die Anwohner:innen die Pumpen tatsächlich verwenden. Nur vom Vorhandensein und der Funktionstüchtigkeit einer Pumpe kann nicht auf ihre Verwendung geschlossen werden. Darüber hinaus sind Pumpen nicht die einzige Möglichkeit, Bäume zu bewässern. Anwohner:innen können das Wasser auch über einen Gartenschlauch von einem privaten oder gemeinschaftlichen Wasseranschluss beziehen oder die Straßenbäume mit einer in der Wohnung befüllten Gießkanne bewässern. Daher sind direkte Schlussfolgerungen zwischen Pumpendichte bzw. Pumpenverfügbarkeit und dem Gießverhalten der Anwohner:innen bzw. der Bewässerung der Bäume nicht möglich.
Bewässerungstrend: Die höchste Gesamtbewässerung wurde im Jahr 2022 erreicht, mit einem Volumen von 761,97 m³. Im Vergleich zum Vorjahr (2021: 273,71 m³) bedeutet dies eine deutliche Steigerung des Engagements.
6. Reflexion#
Einschätzung der Operationalisierung:
Was hat mit dieser Fragestellung funktioniert und was nicht?
Was sind Unsicherheitsfaktoren in der Untersuchung (z. B. sind alle Bäume in den Ausgangsdaten vorhanden?, Wie wird die Wassermenge bestimmt?)
Grenzen der Aussagen (Was können die Daten sagen und was nicht?)
Ein möglicher Einflussfaktor: Die Erhebung differenziert nicht zwischen Straßenbäumen und Bäumen in Grünanlagen. Für eine aussagekräftigere Bewertung wäre eine separate Analyse dieser Baumtypen erforderlich.
Zur Pumpendichte Die Pumpendichte ist eine Datengrundlage, die weiterer Untersuchung bedarf. Die Anzahl der Pumpen pro Bezirk kann am Alter des Bezirks bzw. der Stadtteile liegen, da davon auszugehen ist, dass das Aufstellen öffentlicher Pumpen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark abgenommen hat. Möglicherweise wurden vorhandene Pumpen in bestimmten Bezirken eher vom Netz genommen bzw. nicht mehr repariert und abgebaut. Von der Pumpendicht lässt sich nicht auf eine Bewässerung schließen, aber sie kann das Gießen unterstützen und vereinfachen.
Refektion
Nächste Schritte, die man mit Dashboards machen könnte (Tragen Büger:innen Daten überhaupt bei, Usability Tests etc.) - Für Bürgerengagement müsste Schnittstelle vorhanden sein, bei der Bürger:innen ihre Nutzungsdaten einpflegen können