4.4. Methodenreflexion und Resümee#
Keypoints
Beherrschung und praxisorientierte Anwendung von Annotationstools (Advene, Elan)
Erfassung, Erstellung und/oder Anreicherung strukturierter filmanalytischer Datensätze mit unterschiedlichen Annotationstypen und -werten
Anwendung einer Segmentierungslogik nach den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Annotationstypen
Vergleichende und kritische Reflexion der Methodik und Datenqualität zwischen manueller und toolbasierter Annotation
4.4.1. Resümee des Kapitels#
In der Einführung des Kapitels Annotieren mit Tools wurden zunächst die Tools kurz vorgestellt und die aus der ersten Aufgabe festgelegten Parameter minimal erweitert. Nach der Bestimmung der Parameter ging es an die Annotationsarbeit mit Advene. Hierzu wurde Advene eingerichtet. Anschließend wurden Annotationstypen und Annotationen erstellt. Zur Veranschaulichung toolagnostischer Perspektiven wurde die Annotationsarbeit mit ELAN wiederholt.
4.4.2. Methodereflexion#
Digitale Annotationsverfahren für Bewegtbildmedien ermöglichen die Herstellung filmanalytischer Daten auf Basis von Freitextbeschreibungen. Ein großer Vorteil dieser Datenproduktion ist die einfache Erlernung und Anwendung ohne die Notwendigkeit komplexer Programmierkenntnisse. Die Verknüpfung von Player und Annotationsdokument vereinfacht den Herstellungsprozess der Daten und liefert genauere Ergebnisse. Darüber hinaus bietet die Timeline-Anbindung eine Erfassung von Verlaufsdynamiken und temporalen Strukturen.
Der Export in andere Datenformate, z.B. für Präsentationen, Publikationen oder Repositorien, ist ebenfalls möglich, somit kann eine Bereitstellung und Weiternutzung der Daten nach FAIR-Prinzipen gewährleistet werden.
Freitextannotationen bieten einen analytischen Freiraum für subjektive Wahrnehmungen. In Bezug auf die Systematisierung des Grundvokabulars jedoch weisen sie viele Grenzen auf.
Ebenso besteht ein weiterer Nachteil dieser Methode in der Qualifizierbarkeit der Daten. Inszenierungsmuster können durch zeitbasierte und synchrone Verlaufsspuren zwar als Datenstruktur eingeholt, allerdings nur begrenzt lesbar gemacht werden. Es bedarf insofern zum einen einer grundlegenden Systematisierung filmanalytischer Konzepte und Termini wie auch zum anderen einer Visualisierungsmethode, die die temporalen und multimodalen Figurationen der Inszenierung ins Zentrum der Analysearbeit rückt (sowie ferner anpassbare Datenexplorationen ermöglicht).
Die Entwicklung einer solchen auf Semantic Web-Prinzipien basierenden Systematik wird im nächsten Kapitel besprochen.