Methodenreflexion und Resümee

6.4. Methodenreflexion und Resümee#

Keypoints

  • Praktische Anwendung der AdA-Filmontologie in der Annotationssoftware Advene

  • Präzise Erstellung und Bereinigung ontologiebasierter Annotationsdaten mit einem standardisierten Set an filmanalytischen Kategorien (AdA-Template)

  • Fähigkeit zur Konfiguration und Anpassung der Filmontologie für spezifische Forschungskontexte

  • Methodische Dokumentation und Begründung der Entscheidungsprozesse bei der ontologiebasierten Annotation

6.4.1. Resümee des Kapitels#

Nach einer kurzen Einführung haben wir mit bereitgestellten Videotutorials sowie einem umfangreichen Manual den Workflow für die Arbeit mit der AdA-Ontologie sowie dem Core-Template in Advene als Schritt-für-Schritt Anleitung skizziert. Hierzu wurden nach der Integrierung des Templates (semi-)automatische Erkenneralgorithmen durchgeführt sowie die Ergebnisse dieser Segmentierung bereinigt. Auf den Spuren der vordefinierten Annotationstypen wurden Annotationen nach einer konkreten Segmentierungslogik erstellt.


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Anschließend wurden die Ergebnisse als Datenabgleich bereitgestellt sowie die im Annotationsprozess vorherrschenden Probleme und Grenzen diskutiert.

6.4.2. Methodenreflexion#

Die Integrierung der entwickelten Ontologie in bestehende Videoannotationstools ermöglicht die Herstellung filmanalytischer Daten auf Basis vordefinierter Konzeptstrukturen (Ebenen, Typen, Werte). Im Gegensatz zu reinen Freitextannotationen bringt die Arbeit mit einer Filmontologie gleich mehrere positive Aspekte mit sich:

  1. Bestand und Erweiterbarkeit eines Datenframeworks

  2. Integration in Tools

  3. Vergleichbarkeit der Daten

  4. Verfügbarkeit und Anwendbarkeit (semi)automatischer Erkenneralgorithmen

  5. Zeiteffizientere Annotationsarbeit durch vordefinierte Werte und Quick-Fill-Optionen

  6. Maschinenlesbarkeit und Bereitstellung als LOD

  7. Visualisierung als Verlaufsdynamiken

  8. Feingliedrige und präzise Annotationsergebnisse

Doch auch eine Ontologie weist ihre Grenzen auf, wie wir in der Diskussion zeigen konnten. Trotz einer umfangreichen Systematisierung filmanalytischer Termini, sind gewisse Leerstellen unsausweichlich. Dies muss nicht notwendigerweise als ein Nachteil angesehen werden. Viel mehr lassen sich die Leerstellen der Ontologie als kooperative Erweiterungsmöglichkeiten begreifen. Durch die Zugänglichkeit der Datensätze und der Ontologie kann das bestehende Framework ausgebaut werden. Ein großes Potential besteht ebenso in der Implementierung in andere Tools.

Wie geht es jetzt weiter? Wie können wir die Daten für Analysen nutzen? Im nächsten Schritt wird es um die Datenvisualisierung als speziell entwickelte Timeline (AdA-Timeline) und der Qualifizierung der Annotationsergebnisse in Form einer Hypothesenrepräsentation durch Datenexploration gehen.